Mord auf der Mittellinie
Veröffentlicht: 16. Juni 2023 Abgelegt unter: Tagebuch Ein KommentarLiebe Freunde,
es hätte ein schönen Pfingsturlaub für uns werden sollen an der deutschen Ostseeküste. Alles war prima, die Unterkunft, das Wetter, die Landschaft, die Freundlichkeit der Einheimischen. Trotzdem wollte bei mir keine fröhliche Stimmung aufkommen. Zu sehr beschäftigte mich der Tod des 15-jährigen Jungen, der zu Pfingsten auf dem Fußballfeld erschlagen worden war. Hier mitten in Deutschland, an einem Feiertag.
Warum ging mir das so nahe? Wir haben selber einen Enkel, ein frölicher, quirliger, aufgeweckter Junge, der selbst für sein Leben gern Fußball spielt. Für sein Leben gerne? Halt, nicht doch. Das könnte plötzlich bittere Wahrheit werden. Dass er nicht mehr zurückkommt, nie wieder, sein Zimmer mit all den Spielsachen, seinen Schulheften, seinen Postern, seinen Pokemons, seinem Tornister und allen anderen Sachen. So als wenn er im nächsten Augenblick wieder zur Tür hereinkommen würde. Von einem Moment auf den anderen: Aus, für immer vorbei. Nein, ich will gar nicht daran denken.
Unsere Lokalpostille, die Rheinische Post, hatte in Ihrer gedruckten Zeitungsausgabe die Nachricht vom gewaltsamen Tod des Jungen schlichtweg unterschlagen. Nur im Sportteil der Online-Ausgabe fand sich eine knappe Darstellung. https://rp-online.de/sport/fussball/fussball-15-jaehriger-stirbt-nach-schlaegerei-beim-jugendturnier_aid-91368123 Kein Bild, kein Hinweis auf die Herkunft des Täters. Die Bild-Zeitung ging offenherziger mit dem Verbrechen um:
In Tichys Einblick war am Mittwoch etwas genauer zu lesen:
„Die U17-Mannschaften aus Deutschland und anderen Ländern waren nach Frankfurt eingeladen worden. Ein Jugendfestival der Völkerfreundschaft sozusagen. Aber es endete mit dem Tod eines 15-jährigen Fußballspielers des Jugendfußballclubs Berlin auf dem Sportplatz in Frankfurt-Eckenheim.-Die Partie gegen die Jugendmannschaft des FC Metz aus dem französischen Lothringen war 1:0 für den Berliner Club ausgegangen. Danach kam es angeblich über Provokationen zum Tumult und zur Schlägerei zwischen den Spielern beider Mannschaften. Hier gehen die Schilderungen auseinander. Aber ein Einzelkampf fand offenbar zwischen einem 16-jährigen Metzer und dem 15-jährigen Lichtenberger statt. Zuvor hatte der 16-Jährige laut dem in der Presse zitierten Haftbefehl einen anderen Gegenspieler mit beiden Fäusten ins Gesicht geschlagen.
Danach nahm er den 15-Jährigen in den Schwitzkasten und schlug ihn in die Magengegend. Der 15-Jährige befreite sich und ging seiner Wege. Der Metzer Spieler lief ihm angeblich hinterher, um ihm hinterrücks einen Schlag auf den Kopf oder Hals zu versetzen. Der Berliner sei unmittelbar zu Boden gesackt, der 16-jährige Metzer habe sich abgewandt und sei weggegangen. Der Lichtenberger musste von Rettungskräften reanimiert werden. Im Krankenhaus wurden lebensbedrohliche Hirnverletzungen festgestellt. Inzwischen ist er hirntot. Der französische Verein zeigt sich ebenfalls fassungslos, bestürzt, verblüfft, erschüttert, irgendetwas dazwischen und hebt hervor, dass das Spiel „in guter Stimmung“ stattgefunden habe, bevor es zu dieser „unverständlichen Schlägerei“ kam. Laut seinem Verein bestreitet der Spieler, dass er die körperliche Unversehrtheit des anderen Spielers absichtlich beeinträchtigt hat. Der 16-Jährige Metzer wurde festgenommen und sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Sein Anwalt behauptet, es habe sich nur um eine „Ohrfeige“ in Notwehr gehandelt. Die Provokationen seien von den Berliner Spielern ausgegangen. Doch rechtfertigen Provokationen so starkes Zuschlagen? Wie kann es zu solchen Aggressionen im Umfeld eines „Spiels“ kommen? Die Antwort fällt nicht leicht. Fest steht, dass der FC Metz eine von ethnischen Gruppen dominierte Fußballmannschaft und auch Jugendmannschaft hat. Etwa 90 Prozent der Spieler haben Migrationshintergrund und außereuropäische Wurzeln. Nur im Leitungsteam (etwa ab 40 Jahre aufwärts) dominieren noch die Europäer.“ (Zitat nach https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/gewalttaten-deutschland-neue-normalitaet/

Am Mittwochabend ergänzt Tichy:
Jugendlicher Fußballspieler im Streit erschlagen – wieder Geheimnis um den Täter
Ein Internationales Jugendturnier in Frankfurt endet für einen jungen Spieler aus Berlin tödlich. Französischer Spieler aus Metz erschlägt ihn nach Streit. Genauere Daten über die Täter wurden jetzt bekannt. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.
Der 15-jährige Fußballspieler aus Berlin, der gestern nach einem Fußballspiel zusammengeschlagen wurde, ist verstorben. Dies teilten die Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Frankfurt in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit: »Nachdem es am vergangenen Pfingstsonntag zu einer Schlägerei nach einem Fußballspiel im Rahmen eines internationalen Jugendturniers in Eckenheim gekommen war, ist der 15-jährige Geschädigte im Laufe des heutigen Tages an den Folgen seiner schweren Hirnverletzungen im Krankenhaus verstorben.« Der Täter bedauert seine Tat und gibt an, dass er Muslim sei und für den Berliner Spieler von ganzem Herzen bete.
Und die Berliner Zeitung nannte am 2. Juni sogar Namen:
Am Pfingstsonntag soll der marokkanische Spieler (16) des französischen Fußball-Vereins FC Metz den deutschen Gegenspieler Paul P. so heftig geschlagen haben, dass das 15-jährige Opfer drei Tage später verstarb.
Nur sein alter Verein Berlin gibt dem Opfer ein Gesicht:

Die Frankfurter Rundschau geht ein auf den Anwalt des Täters:
„Der Anwalt des Beschuldigten spricht von einer „Ohrfeige“ und erhebt Vorwürfe gegen Rettungsdienst und Feuerwehr. Der Rechtsanwalt war selbst nicht vor Ort, stützt sich aber auf Zeugenaussagen, wonach Eskalation und Gewalt nach dem Abpfiff von Berliner Spielern ausgegangen seien. Sein Mandant habe, wie er ihm selbst gegenüber erklärte, aus Notwehr gehandelt und dem 15-Jährigen lediglich „eine Ohrfeige“ gegeben, so Iranbomy. Gestützt auf Zeugenaussagen erhebt Rechtsanwalt Iranbomy auch Vorwürfe gegen Rettungsdienst und Feuerwehr. Die Feuerwehr sei erst rund 20 Minuten nach dem Vorfall am Unglücksort an der Hügelstraße eingetroffen. Mit den Vorwürfen konfrontiert, liefert ein Sprecher der Feuerwehr der FR die Zeiten der Einsatzprotokolle. Demnach war der Notruf um 16.11 Uhr bei der Leitstelle eingegangen. Um 16.20 Uhr sei ein Rettungswagen mit Notfallsanitäter vor Ort gewesen. Zwei Minuten später, um 16.22 Uhr, sei ein gleichzeitig alarmierter Notarzt auf der Sportanlage eingetroffen.“ Ende des Zitates aus der FR.
So ist das also. Die Sanitäter sind schuld; die kamen zu spät. Und es war Notwehr; eine Ohrfeige. Wohlgemerkt: Von hinten. Das Opfer war arglos. Der tödliche Schlag, der seinen Schädel zertrümmerte, traf ihn völlig unvorbereitet. Heimtücke, ein typisches Mordmerkmal. Und die deutsche Justiz und Presse reden von „Körperverletzung mit Todesfolge“. Das bedeutet: Für die Statistik ist das kein Tötungsdelikt, das unter Mord und Totschlag fällt. Ganz einfach nur eine Körperverletzung. Persönliches Pech, daß das Opfer daran gestorben ist. Ich stelle mir vor, wenn es umgekehrt gewesen wäre: Ein biodeutscher Jugendlicher hätte in Frankreich einen Jungen afrikanischer Herkunft getötet. Einfach so. Bundespräsident und Außenministerin wären zum Tatort gekommen um salbungsvolle, einfühlsame Worte zu sprechen und im Namen aller Deutschen sofort Kollektivschuld auf sich zu bürden. Kränze wären niedergelegt worden; tausende Kerzen hätten gebrannt, Mahnwachen und Trauermärsche wären organisiert worden. – Aber es war eben anders herum.
Das ganze ist jetzt zwei Wochen her. In den Medien ist das erledigt. Niemand nimmt mehr Notiz; das ganze ist abgehakt, niemand interessiert sich mehr für Gerechtigkeit, die Paul verdient hätte.. – Ein schwacher Trost: Der tödliche Schlag machte Paul sofort bewusstlos. Er starb schnell ohne lange zu leiden.
Pauls Herz, Leber, Nieren und was sonst noch für die Transplantationsmedizin brauchbar ist wurde seinem leblosen Körper herausgeschnitten. Früher hätte man gesagt: Ausgeschlachtet. Wie ein Autowrack, wo Einzelteile noch brauchbar sind.
Ich denke an die Eltern, die Leere, die Traurigkeit. Und ich denke an meinen Enkel. Er spielt für sein Leben gerne Fußball. Möge ihm ein solches Schicksal erspart bleiben!