Wenn „Deutsche auf Mallorca“ in den Schlagzeilen auftauchen, dann bedeutet das meist nichts Gutes. Häufig genug gibt es Anlass zum Fremdschämen. So auch am Samstag in der Rheinischen Post: „Deutsche sollen Frau auf Mallorca vergewaltigt haben“.
Mein Gott, muß das sein? Haben sich teutonische Bierbäuche am Ballermann brutal an einer Einheimischen vergriffen? Weiter im Text steht: Das Opfer war auch eine Deutsche. Oha, haben sich mal wieder deutsche Rüpel im Ausland kräftig danebenbenommen und zum weit verbreiteten Bild des hässlichen Deutschen beigetragen? Spanische Zeitungen sprechen gar vom „Deutschen Rudel“. Waren hier etwa Burschen wie Holger, Paul, Christian, Tobias oder Kevin die Bösewichte?
Irgendwie erinnert mich das an einen gleichartigen Fall aus dem Jahre 2019. Damals las man beispielsweise in der FAZ:
Alles klar. So haben schon unsere Großeltern ihre Kinder getauft.
Auch unsere Politiker beschäftigen sich gelegentlich mit Vornamen. So äußerte sich etwa die SPD-Spitzenpolitikerin Chebli 2019 „Wir werden schon dafür sorgen, dass dieser Name (Mohammed) nie verschwindet!“ und erntete dafür breite Zustimmung im rot-grünen Lager.
Auch die CDU interessierte sich letztens für Vornamen. Erinnern wir uns: In der Silvesternacht 2022 ließen es „erlebnisorientierte Partygäste“ in Berlin so richtig krachen. Es gab 145 Festnahmen, davon waren 45 Deutsche. Wie die JF recherchierte hatten von den 45 „Deutschen“ genau elf Personen noch zusätzlich eine andere Staatsbürgerschaft. Das veranlasste die damals noch oppositionelle CDU in Berlin zur Nachfrage nach den „Vornamen“ der übrigen „Deutschen“. Allein auf diese Frage gab es heftigste Reaktionen seitens der regierenden Rot-Grünen: https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/silvester-randale-cdu-will-vornamen-der-tatverdaechtigen-wissen-82463818.bild.html
Aus dem Text: Tom Schreiber (44, SPD): „Damit lässt die CDU ihre rechtspopulistische Maske fallen.“ Vasili Franco (30, Grüne) sagte: „Das ist eine Verbreitung von rassistischen Ressentiments.“
Die Quintessenz: Die hinterhältige Frage nach Vornamen ist hierzulande schon rassistisch. – Zurück nach Mallorca: Vielleicht waren es doch nicht Holger, Paul, Christian, Tobias oder Kevin? Wir werden es irgendwann erfahren. Aber sicherlich nicht aus der deutschen Mainstreampresse und auch nicht aus dem deutschen Staatsfernsehen. Bislang hält sogar die Bildzeitung dicht mit der Nennung der Namen jener Burschen, die ihre Triebe gewaltsam an der jungen deutschen Urlauberin befriedigt haben. Logisch: Bei BILD gab es letztens eine politische Säuberung in den Redaktionsstuben.
Deutsche Frauen: Nehmt Euch in acht vor Deutschen!
Update am 17. September: BILD nennt Namen:
Von: ALEX TALASH
Mallorca/Lüdenscheid – Im Fall der Gruppenvergewaltigung am Ballermann durch fünf deutsche Urlauber aus NRW Mitte Juli gibt es neue Entwicklungen: Mert E. (24) wurde am Freitag gegen eine Kaution von 10 000 Euro aus der Untersuchungshaft entlassen. …Die anderen vier Angeklagten Tolga C. (22), Sami P. (22), Herald K. (21) und Danny H. (21) bleiben vorerst in Untersuchungshaft im Gefängnis von Palma.