Heute vor 85 Jahren: Die Bombe im Bürgerbräukeller

Ein Historiker hat den 9. November als „verdammt deutschen Tag“ bezeichnet.  Beinahe wäre auch der 8. November als deutscher Schicksalstag in die Geschichte eingegangen. Denn heute, am 8. November, vor genau 85 Jahren, im Jahr 1939, scheiterte das Bombenattentat des Georg Elser auf Hitler und die Führungsspitze des NS-Regimes um Haaresbreite. Es war nur eine Zufälligkeit, dass die mit großer Sprengwirkung im Münchner Bürgerbräukeller detonierende Bombe ihr eigentliches Ziel verfehlte und stattdessen Unbeteiligte in den Tod riss.

BürgerbräukellerHätte Hitler, wie sonst in den Jahren zuvor, genau zu diesem Zeitpunkt umgeben von seinen Paladinen an dieser Stelle gestanden: Die Weltgeschichte hätte einen anderen Verlauf genommen. Aber er hatte diese Stätte eine halbe Stunde früher als üblich verlassen. Wikipedia erzählt die Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Elser

Was ist an der Person Georg Elser so bedeutsam? Er war ein einfacher Mann aus dem Volk im wahrsten Sinne des Wortes. Er gehörte keinem gebildeten Klerus, keinem adeligen Offizierskorps, keiner philosophischen Denkschule an. Es gab keine Mitverschwörer, nicht einmal Mitwisser. Obwohl im Jahre 1939 bereits die gesamte Presse gleichgeschaltet war und der offene Widerspruch gegen das Regime gleichbedeutend war mit akuter Gefahr für Leib und Leben, ließ sich Georg Elser nicht beirren. Die Faszination der Paraden und Schaustellungen des Regimes in Parteitagen, Aufmärschen und Machtdemonstrationen, wie sie allgegenwärtig in den Wochenschauen über die Kinoleinwände flimmerten, übte keinerlei Wirkung auf ihn aus. Er war ein stiller Querdenker, kein schreiender Mitläufer. Aber er fühlte eine Verantwortung handeln zu müssen. Die Schrecken von Krieg und Nachkriegszeit hatte er als Kind erfahren. Er war sich sicher: Hitler bedeutet Krieg.

Das Beispiel Georg Elser zeigt: Es gab auch ein anderes Deutschland. Nicht alle waren mit der Regierungspolitik, der offensichtlichen Herrschaft des Unrechts, einverstanden. Aber die allermeisten gingen in die stille Opposition und warten einfach ab. Nicht so Georg Elser.  Als gebürtiger Schwabe hatte die dort häufig anzutreffende Begabung zum „Tüftler und Brettlesbohrer“. Das, zusammen mit seiner handwerklichen Ausbildung und einer ihm innewohnenden Beharrlichkeit, gaben ihm die Fähigkeit das Geplante auch in die Tat umzusetzen.

Es ist nicht nur die deutsche Tragik, dass Georg Elser am 8. November 1939 letztlich scheiterte. Erinnern wir uns: Das Menschheitsverbrechen „Holocaust“ wurde erst Jahre später verübt. Georg Elser hätte es um ein Haar verhindert.