Betr.: Hindenburgplatz, Offener Brief an Ratsfrauen und Ratsherren der Stadt Münster
Veröffentlicht: 11. September 2012 Abgelegt unter: Obrigkeitsstaat und Absurdistan, Tagebuch | Tags: Hindenburgplatz, Schlossplatz Hinterlasse einen KommentarSehr verehrte Ratsfrauen und Ratsherren der Stadt Münster,
interessiert verfolge ich das politische Geschehen und die aufgeregten Diskussionen rund um die umstrittene Namensgebung von Hindenburg- bzw. Schlossplatz. Sicher, der Name Hindenburg ist belastet: Der eine denkt an brennende Luftschiffe, die andere an stürmische Bahnfahrten durch das Wattenmeer. Bedauerlich, daß dem Rat der Stadt Münster kein besserer Name eingefallen ist als ausgerechnet Schlossplatz. Klingt langweilig, irgendwie nach Monopoly. Wie wäre es, wenn wir in diesen bewegten Zeiten ein Zeichen setzen gegen →Homophobie und gleichzeitig den frühen Opfern der NS-Gewaltherrschaft ein ehrendes Gedenken zuteilwerden lassen? Mein Vorschlag: Ernst-Röhm-Platz. Denn Ernst Röhm war zu Lebzeiten bekennender Homosexueller und eines der ersten Opfer nach der sogenannten „Machtübernahme“ durch Nationalsozialisten. Schlossplätze gibt es zur Genüge in diesem Land; mit dieser mutigen Namensgebung könnte Münster indessen eine Vorreiterrolle übernehmen. Mit freundlichen Grüßen
Bernd Ulrich
PS. Auf diesen, am 6.9. 2012 an ‚ratsangelegenheiten@stadt-muenster.de‘ gerichteten Brief erfolgte bisher leider keine Reaktion. Vermutlich will der Rat der Stadt erst den Ausgang des Bürgerentscheides „Pro Hindenburgplatz“ abwarten.