Wer kennt Dr.Olaf Rose?

Dr. Olaf Rose

Dr. Olaf Rose

Vermutlich kein Schwein. Der eine oder andere mag fragen: Ist das nicht der neue Urologe, der da im Ärztehaus am Marktplatz seine Praxis eröffnet hat? Falsch! Dr. Olaf Rose ist kein Mediziner, sondern Historiker. Eigentlich sollte ihn ja jeder kennen, denn er kandidierte in diesem Jahr zur Wahl des Bundespräsidenten. Tatsächlich entfielen dann in der Auszählung tatsächlich 3 (in Worten: drei) Stimmen auf ihn. Und warum wurde er in keiner Zeitung erwähnt, von keinem Fernsehsender interviewt?

Nun, es war die NPD, die ihn zu ihrem Kandidaten kürte.  Diese Verschwiegenheit der Medien ist eigentlich paradox, denn gerade in diesen Tagen (wir schreiben den Dezember 2012) ist die NPD Dauerthema. Kein  Provinzpolitiker aus der zweiten oder dritten Garnitur, der sich in jüngster Zeit da nicht schon zu Wort gemeldet hätte. Täglich berichten Zeitungen und Fernsehsender über das anstehende Parteiverbot.

Der Widerspruch  ist aber nur scheinbar: Es wird recht ausführlich  über ein Verbot der NPD spekuliert,  nicht darüber, was ihre gewählten Repräsentanten so politisch betreiben. Man möchte nämlich den Rechten kein Forum geben. Dabei wäre es doch eigentlich mal interessant zu erfahren, wen die da als Ihren Kandidaten in Rennen geschickt haben. Schauen wir mal nach: In Wiki gibt’s einen eigenen Eintrag:  http://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Rose . Da erfahren wir, daß Dr. Rose mal als Linker angefangen hat. Gab’s da nicht schon mal ähnliche Karrieren? Horst Mahler?  Aber noch interessanter ist die zugehörige Diskussionsseite auf Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Olaf_Rose Da wird man auf recht (sic!) unterhaltsame Weise Zeuge, wie sich die Wiki-Autoren gegenseitig des Schwachsinns bezichtigen. Unbedingt lesenswert. Leider findet man da nicht die eigene Homepage  des Berichtsobjektes, die ist nämlich hier: http://www.dr-olaf-rose.de/  Und da sehen wir, daß unser Olaf ein recht fleißiger Buchautor ist.

Der Hetzer

Der Hetzer

Ein Werk weckt meine besondere Aufmerksamkeit: Der Hetzer. Hetzer? War das nicht eine Zuschreibung für Dr. Joseph Goebbels? Klar, aber mit diesem Hetzer ist ein anderer gemeint: Lord Vansittart. Der soll nämlich ganz üble, rassistische  Hetzreden gegen  die Deutschen gehalten haben und die dann noch zusätzlich in Millionenauflage unters Volk gebracht haben. So die Lesart von Olaf Rose. Ich gebe zu, Ilja Ehrenburg oder Henry Morgenthau waren mir schon vorher geläufig, aber Vansittart? Wiederum gibt Wiki Auskunft:

Noch ein Hetzer

Noch ein Hetzer

http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Vansittart,_1._Baron_Vansittart . Dieser Robert Vansittart wurde auf Veranlassung Churchills   schon 1941 in den britischen Erbadel aufgenommen, so effektiv muss  sein propagandistischer Einsatz fürs Vaterland gewesen sein.  Neugierig geworden, bestelle ich das Buch. Fazit: Eine fast wortgetreue, dadurch leider holperige Übersetzung des Originals, das seinerzeit unter dem Titel: →Black Records in England verlegt wurde. Zwar werden die Deutschen tüchtig abgewatscht als von Grund auf Böse, was angeblich schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus vor über 2000 Jahren erkannt haben soll. Und Vansittart erzählt seinen Landsleuten, daß die Deutschen polnische Mädchen in Massen zu Tode vergewaltigen.  

Englische Propaganda 1915: Deutsche Hunnen

Englische Propaganda 1915: Deutsche Hunnen

Aber das nimmt sich relativ bescheiden aus im Vergleich zu dem, was englische Propaganda schon im ersten Weltkrieg unters Volk gebracht hat: Hacken doch da die bösen Hunnen (vulgo: die Deutschen) in den von ihnen besetzten Ländern mit Vorliebe kleinen Kindern die Hände ab und spießen sie dann auf.. Das wurde damals tatsächlich geglaubt. Und so kam es, daß etwa Queen Mumm zeitlebens ihren deutschstämmigen Schwiegersohn Prinz Philip als „den Hunnen“ (the hun) bezeichnet hat.           Zurück zu Olaf Rose:  Sein Buch ist dennoch lesenswert. Zum einen wegen der  Biographie des Robert Vansittart, zum anderen wegen der vielen Fußnoten , die sich zum Teil interessanter lesen als der Inhalt des eigentlichen Sujets. Und nicht zuletzt, um darauf Rückschlüsse zu ziehen auf die Denke des Autors.

Queen Mum: Hielt ihren Schwiegersohn zeitlebens für einen Hunnen

Queen Mum: Hielt ihren Schwiegersohn zeitlebens für einen Hunnen

 



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