Einwohnerveredelung: Wort des Jahres 2013?
Veröffentlicht: 26. Juni 2013 Abgelegt unter: Obrigkeitsstaat und Absurdistan, Skurriles, Besinnliches, Vermischtes | Tags: Einwohnerveredelung, Wort des Jahres 2013 Ein KommentarEinwohnerveredelung. Nein, diese Vokabel bezeichnet nicht den Zuzug von Migranten in ehemals deutsche Wohngebiete. Auch die politisch korrekte Umerziehung des Wahlvolkes im Sinne von Gender Mainstream und gegen Homophobie ist nicht damit gemeint.
Der Terminus „Einwohnerveredelung“ ist reines Amtsdeutsch aus dem Regelwerk des Länderfinanzausgleiches, siehe →hier. Bewohner der Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sind nämlich „edler“ als der sonstige gemeine Bürger der Republik, deshalb kriegen sie auch mehr Kohle. Genauer: 35% mehr als die anderen.
Berliner, Hamburger und Bremer. Mancher mag da Assoziationen haben an Schuldenberge oder an Gebäck, McDonalds und Fischbrötchen. Nein, die Einwohnerinnen und Einwohner dieser Stadtstaaten sind „veredelt“. Drei Berliner sind sogar mehr wert als etwa vier Schwaben. Man könnte somit auch von Edelleuten sprechen. Gleichstellungsbeauftragte würden formulieren: Edelleutinnen und Edelleute. Edel ist sprachlich verwandt mit Adel. Nun wissen wir von Wowi, daß Berlin zwar arm ist, aber sexy. Vulgo: Verarmter Adel, dennoch triebhaft.
Fehlt eigentlich nur noch, daß sich die veredelten Berliner auch Adelsprädikate zulegen. Beispiele: Hugo Meyer vom Kreuzberg; Kevin Gawliczek, genannt Edler von Neukölln oder etwa Fürst Wowi vom anderen Ufer der Spree.
Wie sangen vor Jahrhunderten die wackeren Schwaben in den Bauernkriegen: „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“ Heute hieße der Referain: „Lieber Schwab, Du sollst vernehmen, die gibt’s jetzt in Berlin und Bremen!“
Wie wir wissen, dürfen die Schwaben aus Baden-Württemberg heutzutage zusammen mit den Bayern und Hessen die veredelten Berliner über den Länderausgleich finanzieren. Ob das der Grund ist, weshalb die Schwaben in Berlin so unbeliebt sind? Siehe etwa →hier. Die Hand, die füttert, wird oftmals gebissen. Hundezüchter und Schlangenliebhaber können ein Lied davon singen.
Aber die Edlen von Berlin haben ein Problem: Nach der Auswertung des letzten Zensus hat Berlin weniger Einwohner als angenommen. Weniger Einwohner, das bedeutet für Berlin weniger Geld aus dem Finanzausgleich. Jetzt sind Wowi und Konsorten auf die Idee verfallen, Studenten an die Spree zu locken um weiter von den unedlen Schwaben zu kassieren. Siehe hier:
Ob das Begrüßungsgeld für veredelte Berliner Studenten direkt aus Stuttgart und München überwiesen wird? Ich bin gespannt.
In diesem Sinne,
Euer Bernd