Montagsdemonstration, Dresden, den 28.Mai 2018

Pegida, gibt es die überhaupt noch? Gegründet vor über drei Jahren als Initiative  „Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes“. Seit dieser Zeit hat der Blutstrom islamistischen Terrors in Europa stetig zugenommen.  Auch dem letzten Gutgläubigen sollte klar geworden sein, wie die Islamisierung des Abendlandes von statten  geht. Wozu also noch Pegida? Zwar erwähnen manche Medien  eher beiläufig  angebliche Behinderungen des Dresden-Tourismus durch „Pegida-Pöbler“, über die Demonstrationen selbst  schweigen sich Presse, Funk und Fernsehen hingegen  weitgehend aus. Da muß der Interessierte  schon nach der Homepage von Pegida selber im Netz suchen. Sofern die überhaupt erreichbar ist und nicht durch Spam-Attacken von „Aktivist*Innen“ blockiert ist.

                                                                Canalettoblick

Ende Mai nutze ich einen Kurzurlaub vor den Toren Dresden in beschaulichen Radebeul, dem Heimatort von Karl May, zu einem abendlichen Besuch der Dresdner Innenstadt. Ein ortsansässiger Freund begleitete uns auf einen Spaziergang längs des Elbufers, dem Canalettoblick, zum Altmarkt, wo eine der traditionellen Montagskundgebungen stattfinden sollte. Er dämpfte vorab die  Erwartungen: Die dreißigtausend Leute, die Pegida in Anfangszeiten mobilisieren konnte, sind es längst nicht mehr.  Auch in den Straßenrändern und Freiflächen,  die ehedem von Pegida-Teilnehmern als Parkplätze genutzt wurden, war von Überfüllung keine Spur. Dort habe damals die Antifa etliche Autos von Pegidateilnehmern  abgefackelt.

Wir nähern uns dem Altmarkt. Von weiten sehen wir die Mannschaftsbusse der Dresdner Polizei. Keine Hektik, alles erscheint ruhig. Auf dem Marktplatz selbst kein Gedränge, jede Menge freier Platz, es mögen einige hundert Demonstranten sein. Aus dem Lautsprecher ertönt Volksmusik, die melancholische Weise des „Rübezahlliedes“. Man unterhält sich und kommt ins Gespräch. Einige sind von weiter her angereist, auch aus dem europäischen Ausland. Die Gegendemonstranten? Ein etwas verlorenes Häuflein an Rande des Platzes, abgeschirmt durch die Polizei , es mögen etwa 30 gewesen sein, die drei große Transparente  mangels Personal nur mit etwas Mühe aufspannen konnten.

Die Gegendemonstranten

Langsam werden es etwas mehr auf dem Altmarkt. Die Musik verstummt, ein mir unbekannter Redner tritt ans Mikrofon. Er entschuldigt das Fernbleiben des Pegida-Gründers Lutz Bachmann; ein Todesfall in der Familie. Der heutige Tag stehe im Zeichen der Solidarität mit Tommy Robinson. Tommy wer? Kenne ich nicht. Dieser Tommy habe muslimische Vergewaltiger auf ihrem Weg in den Gerichtssaal gefilmt und sei dafür von einem britischen Gericht in einem Schnellverfahren zu 13 Monaten Knast verurteilt worden. Interessant,  diese Geschichte war mir nicht bekannt. Ich habe später recherchiert; die Story stimmt tatsächlich. Allerdings ist der Mann schon einmal wegen eines ähnlichen Vergehens  vor Gericht gestellt  worden.  Die englische Presse berichtet ausführlicher:

http://www.dailymail.co.uk/wires/pa/article-5921027/Tommy-Robinson-appeal-against-sentence-contempt-court.html

https://www.thesun.co.uk/news/6718446/free-tommy-robinson-march-leeds-england-v-sweden-world-cup/

Nach der Ansprache setzt sich der Zug in Bewegung. Eine lockere Atmosphäre wie bei einem Volkswandertag. Der Menge, es mögen jetzt etwa tausend „Mitläufer“ sein, schließen sich immer mehr Menschen seitwärts vom Straßenrand an. Man unterhält sich, alles ist friedlich, von Gegendemonstranten inzwischen keine Spur mehr.   Die Passanten und Gäste der Straßencafes schauen eher desinteressiert zu.   Gelegentlich mal ein Sprechchor: Merkel muß weg!  Nach einer gefühlten Stunde und einem Spaziergang rund um den Häuserblock findet man sich wieder am Marktplatz ein. Dort gibt es noch eine Abschlusskundgebung, die wir uns aber ersparen. Was wir sehen wollten, das haben wir gesehen. Pegida spaziert  noch immer in Dresden, wenn auch stark geschrumpft und nur noch an jedem zweiten Montag.

                                       Der Zug setzt sich in Bewegung

Für die hunderte Polizisten, welche die Demonstranten beschützten, war es ein entspannter Abend, mal abgesehen von der schweißtreibenden Schutzkleidung. Man weiß ja nie, was die Antifa sich so einfallen lässt. Am Ende würde es dann wieder die übliche Formulierung geben: Am Rande einer Pegidakundgebung kam es zu Gewalttätigkeiten.  Dieser Montag war friedlich.

Am nächsten Tag studierte ich den Dresdner Polizeibericht. Kein Sterbenswörtchen über die Montagsdemonstration. Schon erstaunlich, wo doch so viele Ordnungshüter im Einsatz waren. Das erinnerte mich an alte DDR-Gepflogenheiten: Es wird nur über das berichtet, was der Obrigkeit gerade in den Kram passt.

Wir verbrachten noch einige schöne, sonnige Tage in Dresden und Radebeul. Dresden ist immer eine Reise wert, ob mit oder ohne Pegida.

Schlusswort frei nach Theodor Körner (Detail der Dresdner Montagsdemonstration)