5. Mai 2018: Das Neue Hambacher Fest

 Der Schlag in das Gesicht aller gesetzestreuen deutschen Bürger heißt Angela Merkel.  Das stammt nicht von mir, das ist auch nicht von der AfD. Diese Worte sprach Willy Wimmer am 5. Mai diesen Jahres auf dem Hambacher Schloss vor einem Publikum von etwa tausend Zuhöreren und einigen Dutzend extra angereisten Journalisten. Willy Wimmer ist nicht irgendwer. Ehemaliger Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium,  mehrere Jahrzehnte Bundestagsabgeordneter für die CDU und immer noch deren Mitglied.

Ich war an diesem denkwürdigen Tag dabei und ich bin froh und stolz darauf. Als einer von tausend Bürgern in bester  Tradition der deutschen Freiheitsbewegung von 1832. Eingeladen und organisiert  hatte  Max Otte, Mitglied der WerteUnion in der CDU/CSU und Professor für Betriebswirtschaftslehre. Jemand, der sich Sorgen macht um dieses Land. Mit diesen Sorgen steht er nicht allein. Und so hatte er aufgerufen zum „Neuen Hambacher Fest“, ein Spaziergang zum geschichtsträchtigen Schloss wie anno dazumal und einem Programm, das sich sehen lassen konnte.  Neben Professor Otte traten als prominente Redner auf:

Vera Lengsfeld
Thilo Sarrazin
Imad Karim
Joachim Starbatty
Jörg Meuthen
Markus Krall
Willy Wimmer

Ankunft und Aufstieg

Ich war bereits am Abend zuvor angereist und hatte mich in der Nähe, im beschaulichen und mir vertrauten hübschen Ort Weisenheim am Berg einquartiert. Die Weinstraße und der Pfälzer Wald sind immer eine Reise wert. Nicht nur wegen des Weines und der schönen Landschaft, sondern gerade auch wegen der gepflegten Gastlichkeit. Am Morgen des fünften Mai hatte ich indessen nur kurz Gelegenheit, das opulente Frühstücksbuffet zu genießen:  Denn schon kurz nach Sieben sollte man an Startpunkt der Wanderung vor Ort im ca. 25 km entfernten Hambach sein. Ich fuhr mit einem mulmigen Gefühl los: Würde mich ein kreischender, hasserfüllter Mob in Empfang nehmen und die Zufahrt versperren? Immerhin hatten sich die Linksaktivisten zu einer Demonstration angemeldet, um den Patrioten ihr Fest gründlich zu verderben. Man kennt diese Spezies der unangenehmen Zeitgenossen, die weder vor Einschüchterung noch Gewalt zurückschrecken. – Gottseidank waren meine Befürchtungen unbegründet: Kein einziger der links-rot-grünen Schreihälse ließ sich am Treffpunkt blicken. Vermutlich waren die alle im entfernten Trier, im ihrem Idol Karl Marx zu seinem runden Geburtstag zu huldigen. Statt dessen ein Polizeiaufgebot in beeindruckender Bataillonsstärke:  Dutzende von Mannschaftswagen, viele aus den fernen Niedersachsen abkommandiert. Mir taten die jungen Polizistinnen und Polizisten leid, die in ihren schweren schwarzen Uniformen an dem Tag ihren Dienst verrichten mussten. Der Wetterbericht hatte hochsommerliche Temperaturen von 27 Grad angesagt und schon am frühen Morgen heizte uns die Sonne tüchtig ein.

Die Stimmung unter den Teilnehmern, die nach und nach eintrafen, war heiter und ausgelassen. Man fühlte sich unter Freunden. Die Fahnen in schwarz-rot-Gold als auch die Embleme fanden reißenden Absatz. Eingestimmt mit Gitarrenklängen setzte sich der Zug nach einiger Zeit in Bewegung. „Hinauf zum Schloß“!  Die Sonne meinte es fast zu gut mit uns, schließlich hatten wir einen Anstieg von zweihundert Höhenmetern zu bewältigen. Vorweg und als Begleitung unsere Polizisten als Ordnungshüter. Gut so. Ein Querulant, der aus seiner Toreinfahrt mit einem Wasserschlauch die Wanderer belästigen wollte, wurde sogleich  höflich, aber bestimmt von den Uniformierten über Anstand und Benimm belehrt.  Nach kurzer Zeit hatten wir die beschaulichen Gassen des Ortes hinter uns gelassen und wanderten nun durch den grünen Pfälzer Wald zum Schloss.  Dann, schon fast am Ziel, da waren sie endlich: Die Gegendemonstranten. Gut abgeschirmt von der Polizei krakeelte ein verlorenes Häuflein von etwa 40 Gegendemonstranten. Tausendfünfhundert sollten es ursprünglich sein; die Polizei sprach später  von gerade mal einem Zehntel, aber auch das kann ich nicht bestätigen.  Einige skandierten Parolen, andere standen offenbar nur als Beobachter daneben. Kollateralschäden einer verfehlten Bildungspolitik:

Angekommen

Im gut gesicherten Schloss war man wieder unter sich. Kein Gedränge, in der weitläufigen Anlage war genug Platz. Einmalig: Der Blick von dem Gemäuer über die blühende Landschaft hinunter zur Rheinebene. Hinten im fernen Dunst die Berge des Odenwaldes. Einfach nur schauen genießen. Schon dafür hatte sich die Anstrengung gelohnt!   Zeit genug für eine kurze Erfrischung, bevor das eigentliche Programm mit den Vorträgen begann.  Schon die Begrüßung von Professor Otte war ein Höhepunkt besonderer Art: Erstaunlich, wie aktuell die Reden des historischen Festes von 1832 gerade in der heutigen Zeit wirken. http://eingeschenkt.tv/neues-hambacher-fest-2018-dokumentation/  Aber lassen wir die Vortragenden selber  zu Wort kommen:

http://eingeschenkt.tv/neues-hambacher-fest-2018-die-reden/

Persönliche Begegnungen

Schon am Parkplatz traf ich Klaus Kelle, vielen wohlbekannt als Kolumnist vergangener Tage in der Rheinischen Post.  Er hatte selbstverständlich eine Akkreditierung als Journalist →hier .  Auch mit Thilo Sarrazin, der natürlich von allerlei Presse- und Fernsehleuten umlagert war,  ergab sich ein kurzes Gespräch. Der Zeitplan für seine Bucherscheinung im August steht; über den Inhalt will ich hier nichts verraten, solange er das noch nicht selbst öffentlich gemacht hat. Und er würde wieder gerne zu einer Lesung ins Rheinland kommen. AfD-Urgestein Martin Renner hatte an demselben Tag Geburtstag wie Karl Marx und nahm es mit Humor. Uwe Junge erzählte von der Episode bei „Mainz bleibt Mainz“. Usw. usw.

Der Weg zurück

Gegen sechs Uhr abends war der offizielle Teil der Reden vorbei. Ich hatte noch die Heimfahrt vor mir und si machte ich mich auf den Weg. Der Abstieg über einen schmalen Pfad durch den Wald zurück in den Ort dauerte gerade mal eine Viertelstunde. Mein Auto stand noch unversehrt dort, wo die Wanderung am Morgen ihren Ausgang genommen hatte. Die Antifa hatte es unterlasen, ihre Wut an den PKWs und Wohnmobilen, mit denen einige angereist waren, auszulassen. Das Polizeiaufgebot hatte gewirkt.

Medienecho

Leider wie gewohnt. Unsere Hauspostille Rheinische Post erwähnte das Ereignis mit keinem Wort. Im zuständigen Polizeibericht von Neustadt wurde der Großeinsatz von einigen hundert Polizisten, davon viele aus anderen Bundesländern, nicht mit einer Silbe gewürdigt. Irgendwie erinnert das an ungute Ostblockgepflogenheiten: Worüber nicht berichtet wird, das hat auch nicht stattgefunden.   Die FAZ hatte ausgerechnet Justus Bender nach Hambach geschickt; seine Reportage fällt entsprechend desaströs aus.  Seriös berichtete die JF in mehreren Beiträgen: https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/einigkeit-freiheit-und-volkssouveraenitaet/

Zurück zu Willy Wimmer: Sein Zitat am Anfang dieses Textes wurde schlichtweg unterschlagen. Und zwar von allen Medien.

Fazit

Das Neue Hambacher Fest ist ein Aufbruch und ein klares Signal: Es geht weiter. Die wertkonservativen Positionen, denen der Begriff „Vaterland“ und „Muttersprache“ noch etwas bedeuten, lassen sich nicht weiter von einer linksgrünen Deutungshoheit bevormunden. Freuen wir uns auf das, was noch folgen wird:

Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!

Bernd