Volker Zastrow im AfD-Fanshop

Ich war sprachlos: Traf ich doch im AfD-Fanshop auf Volker Zastrow! Richtig verstanden: Volker Zastrow!

In nahezu allen deutschen Redaktionstuben gibt es auf die AfD abgerichtete Wadenbeißer.  Meist sind es kleine Kläffer.  Nicht so Volker Zastrow. Er ist  Chefredakteur der eigentlich seriös daher kommenden  Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.  Beim Thema  „AfD“ hingegen verliert er jeden Anstand. Da legt er los, wütet und geifert wie ein losgelassener Kettenhund. Zum Beispiel hier oder hier.

Und nun begegnet mir Volker Zastrow eher zufällig beim Stöbern im AfD-Laden. Nein, natürlich nicht als Person. Sondern als Autor des dort angebotenen Büchleins „Gender“, Untertitel: Politische Geschlechtsumwandlung.  Gender?

Tatsächlich setzt sich Volker Zastrow äußerst kritisch mit diesem gesellschaftlichen Phänomen und seiner Entstehungsgeschichte auseinander. Die Protagonisten  werden namentlich benannt, unter anderem auch die Person, die in Bundeswehrkreisen heute mit dem Kürzel „UvdL“ belegt ist. Und natürlich fehlt auch nicht die tragische Geschichte von David Reimer.

Zastrows Werk hat gerade mal das Format eines Reclam-Heftchens, aber der Inhalt hat es in sich und bringt den Leser ins Grübeln. Wenn durch das Wirken einer kleinen Gruppe eine derart absurde Ideologie wie Gender, die nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch  jeder empirischen Erfahrung widerspricht und durch keinerlei seriöse  wissenschaftliche  Erkenntnis gedeckt ist, dann dennoch  zur Staatsdoktrin wird: Was kann man dann noch alles mit dieser Gesellschaft anstellen?  Bei Themen, deren Absurdität längst nicht so offenbar ist wie die Behauptung, die Unterschiedlichkeit der Geschlechter sei nichts weiter als ein soziales Konstrukt und Einbildung? Zastrows Analyse wurde vor über einem Jahrzehnt zu Papier gebracht und hat trotzdem bei den politisch verantwortlich Handelnden nichts bewirkt. Im Gegenteil. Der Zug fährt in die verkehrte Richtung.

Personen wandeln sich im Laufe der Zeit. Mancher wird vom Saulus zum Paulus, bei anderen wiederum läuft der Prozess umgekehrt. Volker Zastrow gehört zu den letzteren.  Schade drum. Vor zwölf Jahren hatte er ein Buch geschrieben, das heute aktueller ist als je zuvor.  Wer es lesen möchte, der sollte es im AfD-Fanshop bestellen. Artikel-Nummer 08-0132-001.


2 Kommentare on “Volker Zastrow im AfD-Fanshop”

  1. Leonore sagt:

    Mein erstes Gefühl, als ich den entsetzlichen Artikel von Volker Zastrow

    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-die-neue-voelkische-bewegung-13937439.html

    gelesen hatte, war Bestürzung. Denn auch ich bin schon seit mehreren Jahrzehnten Abonnentin der FAZ. Ich habe die morgendliche Lektüre bis vor wenigen Jahren geradezu geliebt, auf das Fehlen der Zeitung im Briefkasten sogar mit sowas wie Entzugserscheinungen reagiert… was sich nach 2013 bald zu legen begann und inzwischen fast ganz verschwunden ist. Mittlerweile lese ich hauptsächlich noch die Leserbriefe, unter denen immer wieder mal ein informativer oder gar mutiger zu finden ist, überfliege den Rest – und stolpere dabei in der Tat durchaus auch über den einen oder anderen lesenswerten Artikel. Absolut!

    Zurück zu Zastrow: Nach dem Abebben des oben erwähnten Gefühls der Bestürzung kam mir dann ein Gedanke: Könnte es sein, daß er mit diesem ansonsten unfaßbaren Artikel irgendwie „Buße“ für das Büchlein „Gender“ leisten mußte?

    Damals habe ich diesen Gedanken als „abstrus“ direkt wieder verworfen. Heute, nach so manchem Erlebnis, das ich früher für unglaublich gehalten hätte, und beim Lesen Ihres BLog-Eintrags ist er mir wieder eingefallen.

    Gefällt 1 Person


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