Welche Willkommenskultur gilt woanders?
Veröffentlicht: 12. September 2015 Abgelegt unter: Tagebuch | Tags: Flüchtlinge Hinterlasse einen KommentarDie christliche Nächstenliebe, ausgedrückt in warmherziger Willkommenskultur gegenüber Einwanderern, scheint tatsächlich nur hier auf das Abendland, und da insbesondere auf Deutschland, Dänemark und Schweden begrenzt zu sein.
Denn in den muslimischen Bruderländern, insbesondere in den superreichen Golfstaaten wie Qatar, Dubai, Abu Dhabi und Saudi-Arabien sind die Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak oder Syrien überhaupt nicht willkommen. Zwar gäbe es in diesen Ländern genug Jobs auf den zahlreichen Baustellen. Doch da werkeln vorwiegend Asiaten. Große Tageszeitungen haben über diese mangelnde Solidarität ausführlich berichtet. Indessen gibt für uns hier es eine gute Nachricht: Saudi-Arabien, das die Aufnahme von Zuwanderern innerhalb eigener Grenzen ablehnt, will für die muslimische Immigranten in Deutschland über 200 neue Moscheen bauen (in Worten: zweihundert). Wenn das mal keine gute Botschaft ist! Dann brauchen diese neuen Kultstätten des Islam wenigstens nicht vom deutschen Steuergeld bezahlt zu werden. http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.mehr-als-zynisch-saudi-arabien-200-neue-moscheen-statt-fluechtlingshilfe.93de538f-db7b-46c9-8a5f-0998289a3083.html
Die großen Tageszeitungen haben jüngst darüber berichtet:
„Die arabischen Golfstaaten sind reich, sie sind muslimisch, und sie schotten sich gegenüber ihren Glaubensbrüdern aus Syrien mit einer Kälte ab, die immer mehr zu einem Skandal wird. Europäische Länder nehmen aber großzügig Flüchtlinge aus den arabischen Bürgerkriegsregionen auf, viele auf dem christlichen Kontinent scheuen keine Lasten, um ihrem humanitären Anspruch gerecht zu werden. Gegenüber diesem Leiden stellen sich die arabischen Golfstaaten jedoch taub, obwohl sich der saudische König als „der Hüter der beiden Heiligen Stätten des Islams“ anreden lässt.“
Hier der volle Text: http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/die-golfstaaten-schotten-sich-gegenueber-fluechtlingen-ab-13789932.html
Besonders schlecht ging es den afrikanischen Migranten (unsere Medien sprechen neuerdings von „Schutzsuchenden“), die sich auf den Sinai verirrt haben. Die wurden nämlich von dort ansässigen muslimischen Beduinen entweder als Organspender im wahrsten Sinne des Wortes ausgeschlachtet oder als Folteropfer für Erpressung benutzt. Und das ging so: Erst wurde den Gefangenen durch Marter die Telefonnummer der Angehörigen abgepresst, und dann mussten sich Angehörigen per Live-Übertragung die Schmerzensschreie der Gequälten anhören. Oftmals ließen sich auf diese Weise 25.000 bis 50.000 Dollar pro Folteropfer erpressen. Auch darüber hatten die Zeitungen schon vor einiger Zeit berichtet:
Apropos Afrika: In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine liest Rupert Neudeck, der Begründer der Hilfsorganisation Cap Anamur, den afrikanischen Potentaten gehörig die Leviten. Hier der volle Text:
Wer die Abfolge von schrecklichen Nachrichten verfolgt, die uns Tag für Tag erreichen, kann sich vor Verzweiflung kaum fassen: Elendiglich sterben auf dem Mittelmeer Menschen, die alles aus sich herausgeholt haben, um an die Gestade Europas zu gelangen. Allein in diesem Jahr zählt IOM, die Internationale Organisation für Migration, schon 2000 Tote. Das Jahr ist erst sieben Monate all. Mit den 3400 Toten aus den Vorjahren sind damit im Mittelmeer 5400 Menschen ertrunken.
Da müsste man meinen, die Staatspräsidenten der Afrikanischen Union (AU) würden angesichts dieser Lage in einer Dauer-Gipfelsitzung darüber beraten, was sie tun könnten, um den jungen Menschen aus ihren Ländern die Flucht und damit auch die teilweise mörderische Fahrt in Schlauch- und Fischerbooten über das Mittelmeer zu ersparen. Doch weit gefehlt: Die Afrikanische Union hat den Ball nicht aufgenommen, den ihnen der amerikanische Präsident Obama in Nairobi zugeworfen hat, als er an die Adresse der 54 Staatsführer der AU sagte, sie sollten sich auf zwei Amtszeiten beschränken, sollten nicht zu ihren eigenen Gunsten und für eine lebenslange Präsidentschaft die Verfassung ändern. Wie das so viele tun: etwa Yoweri Museveni, der sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass es ein Uganda ohne ihn geben kann. An die Macht war er durch eine Befreiungsbewegung gegen Milton Apollo Obote 1986 gekommen. Er war die größte Hoffnung Afrikas, versackte dann aber in der Machtfülle seines Präsidentenpalastes. Er hat die Verfassung zweimal ändern lassen, um Herrscher zu bleiben.
Die Afrikanische Union passt nur auf, dass einer, gegen den wegen versuchten Völkermordes in Darfur ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes ergangen ist, nicht ausgeliefert wird. Der Präsident des Sudan, Omar al Baschir, wurde in Südafrika ganz schnell in ein Flugzeug gesteckt, als sich einmal die Gefahr abzeichnete, dass er festgenommen werden könnte. Die Afrikanische Union schläft bei dem größten Problem, das die afrikanischen Länder haben: Dass ein Staat nach dem anderen aufhört zu existieren- erst Somalia, nun Libyen.
Über den massenhaften Exodus aus den ¡.ändern Afrikas empören sich bei uns viele. Durch ganz lautes Schweigen fallen aber die Regierungen und Eliten in den Ländern Afrikas auf. Es scheint, als hätten Afrikas Führer diese jungen Leute abgeschrieben. Von dem Moment an, da sie das eigene Land verlassen, gelten sie als Verräter oder Nichtsnutze.
Keiner der hochmögenden Präsidenten Afrikas hat sich bisher in Lampedusa, Malta oder Sizilien bücken lassen: Sie trauern nicht um die Ertrunkenen. und sie danken nicht der dortigen Bevölkerung und der großartigen italienischen Marine – nicht einer, nicht ein einziger Minister, nicht ein einziger Staatssekretär. Sie kommen aber alle, wenn sie wieder einmal einen medizinischen Checkup nötig haben – auf Kosten ihrer Länder natürlich – in eine vornehme Klinik nach Deutschland oder in die Schweiz.
Zimbabwes katholischer Präsident Robert Mugabe lässt sich zwar die Möglichkeit nicht entgehen, sich im Vatikan zu zeigen, etwa beim Tod eines Papstes oder der Amtseinführung eines neuen, bin Wort zur Flüchtlingskatastrophe hat er aber noch nicht gesagt. Afrika schweigt, und dieses Schweigen macht uns ratlos. Afrikas Führer wollen nicht wahrnehmen, dass diese jungen Leute zu Hunderttausenden fliehen, alle mit dem einen Ziel, bei uns eine Berufsausbildung zu bekommen oder eine Arbeitsstelle zu finden, um Geld zu verdienen, das sie zur größeren Hälfte nach Hause überweisen.
Europa hingegen beweist wieder einmal – manchmal mehr über seine Zivilgesellschaften als seine Regierungen wie ernst es die Verpflichtung nimmt, Ertrinkende zu retten und das SOS-Zeichen zu respektieren. Das spricht für Europa. So haben die Korvette und die Fregatte der Deutschen Marine, die das Verteidigungsministerium zur EU-Operation „Triton“ in das Mittelmeer verlegt hat, seit dem Herbst vergangenen Jahres weit mehr als 7000 Menschen gerettet. Es fahren gegenwärtig auch drei private Schiffe im Mittelmeer, ein viertes soll als deutsch-französisches Gemeinschaftsunternehmen hinzukommen, die „SOS Mediteranee“. Daneben ein Schiff der .Ärzte ohne Grenzen“, eines mit dem Namen „MS Seawalk“ sowie das von einem reichen maltesischen Ehepaar gekaufte Hochelektronik-Schiff „MS Phoenix“, das schon über 6000 Menschen gerettet hat. Es versucht, mit unbemannten, sehr teuren Drohnen, die Stellen im Meer aufzuspüren, an denen Flüchtlinge in Seenot sind, und die Informationen an nahe Schiffe weiterzugeben.
Afrika aber schweigt beharrlich und verschließt die Augen. Wenn die Regierungen der Herkunftsländer nicht endlich handeln und sich für das Schicksal der Hunderttausenden Flüchtlinge interessieren, verdienen sie es, durch eine »Afrika-Rebellion“ gestürzt und verjagt zu werden.
Ende des Textes.