Die Tugendterroristen: Das Personenverzeichnis
Veröffentlicht: 20. September 2016 Abgelegt unter: Sarrazindebatte Hinterlasse einen KommentarDer neue Tugendterror: Das war der zweite Band in der Trilogie von Thilo Sarrazin, erschienen 2014 . Er steht zeitlich und thematisch zwischen „Deutschland schafft sich ab“ (2010) und dem „Wunschdenken“ (2016). Das im gleichen Zeitraum publizierte Werk „Europa braucht den Euro nicht“ soll wegen seiner speziellen Thematik bei dieser Betrachtung außen vor bleiben.
Im Tugendterror rechnet Sarrazin mit seinen Kritikern ab. Mit der analytischen Schärfe eines Zahlenmenschen, der er als studierter Volkswirt und Finanzsenator und Ex-Bundesbankpräsident ist, zerlegt er die Parolen, Thesen und Argumentationsstränge seiner Widersacher. Manches gerät geradezu zur Peinlichkeit für die Betroffenen. Nicht nur das, Sarrazin schürft tiefer um die Motive und Antriebsfedern jener Schmähkritik in der veröffentlichten Meinung zu ergründen. Das Ergebnis ist eben jener Tugendterror, zusammengefasst auf beinahe vierhundert Seiten.
Im Buch werden eine Fülle von Personen benannt; leider fehlt hierzu eine Übersicht. Dem sei mit diesem Blog-Beitrag abgeholfen. Vorab seien einige Sinnsprüche aus dem Werk von Thilo Sarrazin zitiert. So schön, daß ich sie an dieser Stelle einfach wiedergeben muß:
Im Bannkreis der politischen Korrektheit gibt die Wahl der Fragestellung die Grenzen der Erkenntnis bereits vor und beschränkt zugleich das Interpretationsraster denkbarer Antworten.
Die Verwalter der politischen Korrektheit sind vor allem die Sinnstifter in den Medien, unterstützt durch Kronzeugen aus den Geisteswissenschaften.
Bei der Auseinandersetzung haben die Diffamierung, das sachliche Desinteresse und das gezielte Missverständnis bei vielen Medien nach wie vor Konjunktur.
Die Reaktion des breiten Publikums hatte gezeigt, dass die Deutungsmacht der Medien und des von Ihnen verordneten Mainstream-Denkens durch einen Einzelnen durchbrochen werden kann.
Nun zu den „Tugendterroristen“. Die Zahlen beziehen sich auf die jeweiligen Seiten des Buches.
Abdel-Samad, Hamed, Politikwissenschaftler (63)
Allmendinger, Jutta, fordert Zuwanderung (67)
Altmann, Clemens, ZDF-Moderator, zitiert falsch aus dem Buch (72)
Ash, Timothy Garton (69) findet Sarrazins Fragestellung illegitim, das Buch unverdaulich, vergleicht mit Oswald Spengler
Augstein, Franziska (80)
Augstein, Jakob 101
Bade, Klaus J. Integrationspapst 85 Siehe auch hier: http://www.migazin.de/2014/02/24/thilo-sarrazin-der-neue-tugendterror-rezension-klaus-bade-welt-ungerecht/
Bahners, Patrick, Buchautor: Die Panikmacher, Seite 35
Bartmuß, Hartmut Pfarrer 110ff
Bax, Daniel, taz „Salonrassismus“ 87
Benz, Wolfgang, Historiker (80)
Bingener, Reinhard 175
Decker, Frank, Professor für Politologie, 87
Di Lorenzo, Giovanni, ZEIT-Chefredakteur, Seite 33 kritisiert, daß Sarrazin zu viel Raum gegeben werde 84 93
Dorn, Thea, Schriftstellerin, „Polemik gilt als Volksverhetzung“ (61)
Dusini, Matthias, Kunsthistoriker, bewundert das Brechen gesellschaftlicher Tabus (60) 158
Edlinger, Thomas, Journalist 158
El Kurdi, Hartmut, taz, „Deutschlands beliebtester Quartalsirrer mit rassistischer Zahlenmystik“ (59)
Fahrenholz, Peter, Süddeutsche Zeitung, 83
Gabriel, Sigmar, SPD-Vorsitzender, befürwortet Parteiausschluss (52) 64 108
Geyer-Hindemith, Christian, Journalist (79) fälscht Sarrazins Aussagen
Grimberg, Steffen, taz, 87
Sezgin, Hilal, Journalistin „Deutschland schafft mich ab“ (63) http://www.zeit.de/2010/36/Muslimifizierung
Hahn, Jörg-Uwe FDP, 166
Hebel, Stephan, FR(75) „Ruf des Rattenfängers, Sarrazin muß weg“
Jörges, Hans-Ulrich, Sternkolumnist „Sarrazin hat Widerwärtiges freigesetzt“ (59) 80,
Joffe, Josef 88
Junkermann, Ilse, Landesbischöfin, 110
Kaya, Daniela, SPD (80) 88
Käßmann, Margot (69) Zieht Bogen von Diffamierung von Menschengruppen zu deren Auslöschung)
Kepplinger, Hans Mathias, Medienforscher, 112ff
Kiyak, Meli 358
Kramer, Friedrich, Pfarrer, Direktor Evangelische Akademie (76) „Fakten sagen gar nichts“ Gesinnung entscheidet
Kohler, Friedemann Stern-Redakteur (80)
Künast, Renate (71) „Der Autor soll seine Tantiemen für Integrationsprojekte spenden“
Kurbjuweit, Spiegelredakteur, Erfinder des „Wutbürgers“ Seite 30
Lau, Jörg ZEIT 92
Maroldt, Lorenz (68) Chefredakteur taz: „Deutscher Volkscharakter Schlüsselbegriff der extremen Rechten“ Plumpe Provokation http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/auf-den-punkt/auf-den-punkt-sarrazin-bleibt/1260924.html
Merkel, Angela, hält Sarrazins Buch für „nicht hilfreich“ 98,99
Minkmar, Nils, Journalist „Mittelbegabter, fauler Junge“ (350) 84
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/sarrazin/das-buch/sarrazin-debatte-lesen-ist-nicht-genug-
Nauer, David 87
Neurer, Dietmar, Redakteur Handelsblatt (80)
Nassehi, Armin, Soziologieprofessor 82, 83
Nutt, Harry, Journalist, Populistisches Pamphlet (62) Revert: zwanghaft rechthaberischen Buches http://www.fr-online.de/literatur/sarrazin-buchkritik-gar-nicht-allein-im-debattenwind,1472266,26327472.html
Özkan, Aygül, Niedersächsische Integrationsministerin, wirft Sarrazin vor, mit dem Buch viel Geld verdient zu haben, Rassismus (71)o
Popp, Maximilian Spiegelredakteur. Unterstellt Sarrazin Aussagen (Migranten sind faul), die er nie getätigt hat. Lehnt eine Richtigstellung ab. Fundstelle: Vorwort, Seite 11
Poschardt, Ulf 100
Posche Ulrike, Schriftstellerin (80)
Prantl, Heribert, Süddeutsche Zeitung (80) 85
Precht, Richard David, Populärphilosoph „Traf ins Schwarze, als er ins Braune redete“ (58)
Pusch, Luise 171 Linguistikprofessorin
Rose, Romani, 165
Roth, Claudia 165
Schäuble, Wolfgang, bezeichnet Sarrazins Bücher als verantwortungslosen Unsinn (50) 106
Scheck, Denis 167
Schirrmacher, Frank, FAZ-Herausgeber, findet Sarrazin anstößig (66) 98ff
Schmidt, Christoph M, Volkswirt, Mitglied Sachverständigenrat (79)
Seibert, Steffen, Regierungssprecher 92 97
Seibt, Gustav, Journalist, „Liberale Migrantenfurcht“ (60)
Sentker, Andreas, Zeit, 87
Spiewak, Martin Journalist Anmerkungen 360
Stegner, Ralf, Landesvorsitzender SPD „Sarrazin soll sein Parteibuch abgeben“ (54)
Steingart, Gabor, Handelsblatt (82)
Steinmeier, Frank-Walter, SPD „Abenteuerliche Interpretationen“ (64)
Stern, Maram, Vizepräsident jüdischer Weltkongress, „Juden werden wieder stigmatisiert“ (65)http://www.sueddeutsche.de/politik/antijuedische-aussagen-in-der-politik-der-benutzte-jude-1.996876
Theveßen, Elmar, ZDF-Redakteur, 75 „Sarrazin gehört nicht in ein Spitzenamt“
Ulrich, Bernd, Zeit, 86 (nicht personenidentisch mit dem Autor dieses Blogs)
Veit, Rüdiger, SPD-Abgeordneter „viele Thesen durch das Wesen eines menschenverachtenden Psychopathen“ (349)
Von Hodenberg, Anna-Lena, (72) Redakteurin, hat das Buch nicht gelesen und trotzdem eine Meinung
Widmann, Arno, Feuilletonchef der Frankfurter Rundschau: „Der Mann ist verrückt, sonst gar nichts“ Seite 32, 80, 91
Bekannt wurde Widmann als er im Februar 1987 in der taz ein vom DDR-Schriftsteller Stefan Heym mit dem Ost-Berliner Professor Jakob Segal (dem ehemaligen Leiter des Instituts für allgemeine Biologie an der Humboldt-Universität zu Berlin) geführtes Interview unter dem Titel Aids –man-made in USA veröffentlichte. Das Interview sollte Segals These verbreiten, dass das HI-Virus in einem US-amerikanischen Militärlabor entwickelt worden und dort 1979 entwichen sei. Quelle: Wikipedia
Wulff, Christian 107
Yücel, Deniz 358
Zander, Michael 94
Die obige Aufzählung der „Tugendterroristen“ ist nicht vollständig. Nur die im Buch Erwähnten wurden hier aufgezählt. Und so findet sich nicht jeder x-beliebige Redakteur eines Provinzblättchens wieder, der sich seinerzeit brav an „Deutschland schafft sich ab“ abgearbeitet hat um so seine „Hausaufgaben“ zu machen. Auch Naika Foroutan findet sich im „Tugendterror“ nicht wieder. Mit ihrem Elaborat hatte sich der ehemalige Finanzsenator bereits im Vorwort zur Taschenbuchausgabe von „Deutschland schafft sich ab“ auseinandergesetzt.
Hier das Verzeichnis der Persönlichkeiten, die zwar im Buch genannt werden, allerdings in einem Kontext, so daß die Attribuierung „Tugendterrorist“ nicht zutrifft. Oftmals sind es auch Kronzeugen für Sarrazins Botschaften:
Aly, Götz 101
Balci, Güner 104
Ben-Zeev, Yoram, Israelischer Botschafter, wundert sich über die Aufregung über „jüdische Gene“ (65)
Bingener, Reinhard 175
Broder, Henryk M, Publizist wundert sich über die ganze Aufregung (61) 67 75
Buschkowsky, Heinz 104
Beyer, Thomas SPD-Politiker 180
Reinhard Bingener, Journalist 175
Campell, Alastair, 100
Grau, Alexander, Philosoph 225
Herzberg, Andre, Musiker 68
Jenninger, Philipp, Bundestagspräsident, Seite 43
Kelek, Necla, türkischstämmige Soziologin (63) „Sarrazins Analyse ist eine Ohrfeige für die Parteien“ 86
Köcher, Renate, Allensbach-Chefin Seite 29
Köppel, Roger Redakteuer 107
Kohler, Berthold, FAZ 115
Maron, Monika, Schriftstellerin, Seite 33 88
Matussek, Matthias, Journalist (78) Kritisiert die Kritik 97 101ff
Mohr, Reinhard Journalist 85,86 lesenswert: http://www.spiegel.de/kultur/tv/sarrazin-debatte-bei-anne-will-jetzt-geht-s-erst-richtig-los-a-715826.html
Nölle-Neumann, Elisabeth, Meinungsforscherin 129
Noll, Chaim „ Islam-Kritik ist notwendig zum Erhalt der geistigen Freiheit“ (64) http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/blick_aus_israel_auf_die_sarrazin_debatte/
Nolte, Ernst, Historiker, Seite 43
Reichow, Lars 102ff
Rindermann, Heiner 93
Rost, Detlef 93
Safranski, Rüdiger, Schriftsteller wundert sich über „Eugenik-Debatte“ (66) http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73892435.html
Schmid, Josef, Soziologe 115
Schurz, Gerhard, Philosophieprofessor: „Ein seriöses Werk“ (59)
Schuster, Jacques, Seite 35
Seidl, Claudius, Schriftsteller 162
Seifert, Heribert „Sarrazin öffne dem Unmut über vormundschaftliche Hege und Pflege der öffentlichen Debatte ein Ventil“ (61)
Seligman, Martin, Seite 40
Sloterdijk, Peter, Philosoph 92 98
Spiegel, Pirmin, Chef von Misereor Seite 38
Stürmer, Michael, Historiker (71) über die Sarrazin-Kritiker: Abgebrauchte und hohltönende Phrasen der Political Correctness“
Timtschenko, Viktor, ukrainischer Journalist und Schriftsteller 98
Von Dohnanyi, Klaus verteidigt Sarrazin im Parteiausschlussverfahren (52)
Von Lojewski, Günther, Seite 34
Wagner, Richard 106
Walser, Martin, Seite 43
Weede, Ulrich, Soziologe, „Sarrazins Zielsetzung hat nichts mit Rassismus, Biologismus .. zu tun“ (59)
Wehler, Hans-Ulrich, Historiker: „Sarrazins Problemdiagnose trifft ins Schwarze“ (59)
Wergin, Clemes, Journalist, beklagt sinnentleerte Verschleierungsdiktion in Bezug auf Geburtendebatte (67)
Zastrow, Volker, Seite 28
Zimmer, Dieter. E., Autor und Journalist, wundert sich über die SPD: http://www.focus.de/wissen/mensch/tid-25011/eine-klarstellung-von-dieter-e-zimmer-nicht-alle-menschen-wurden-gleich-geschaffen_aid_702722.html
Viele Kritiker haben Sarrazin einen trockenen Schreibstil und Humorlosigkeit vorgeworfen. Auch dieser Vorwurf geht ins Leere. Hier ein Gegenbeispiel auf Seite 195:
„Aber so wie der Mops zu hundert Prozent vom Wolf abstammt und jede einzelne seiner Gemütsregungen aus dessen DNA bezieht, so stehen der eifernde evangelische Linkspastor oder der mit der Wahrheit im Dienste der guten Sache freizügig umgehende Spiegel-Redakteur in der Tradition des zweitausendjährigen abendländischen Tugendterrors.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.