Rheinische Post zitiert falsch aus Hitlers „Mein Kampf“: Leserbrief zum Artikel am 20.1.2012: 70 Jahre Wannsee-Konferenz
Veröffentlicht: 25. April 2012 Abgelegt unter: Kollektivschuld, Leserbriefe an Rheinische Post | Tags: Holocaust, Reinhold Michels, Rheinische Post, RP 3 KommentareSehr geehrte Damen und Herren,
in dem ansonsten sehr lesenswerten Artikel schreibt Reinhold Michels im Bezug auf die „Judenfrage“: „Schon in seinem berüchtigten Buch „Mein Kampf“ …. Machte Hitler seine Absicht klar, „dieses Volk von der Erde verschwinden zu lassen“.
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/treffen-des-grauens-1.2679293
Diese Aussage ist falsch. Hitlers Buch „Mein Kampf“ ist zweifeillos eine antisemitische Schrift, indessen findet sich eine entsprechende Textpassage weder wörtlich noch sinngemäß in dem gesamten Werk. Auch ist mir keine öffentliche Rede von Hitler vor 1939 bekannt, in der diese Formulierung auftaucht.
Ich lege deshalb Wert auf diese Feststellung, weil man unseren Eltern und Großeltern gerne unterstellt, sie hätten bei genauer Lektüre von Hitlers Buch durchweg alle wissen müssen, was den Juden bevorsteht. Dem ist nicht so. Wie der Artikel in der RP richtig beschreibt, wurde die „Endlösung“ erst 1942 in der Wannsee-Konferenz beschlossen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie dies in einer Ihrer nächsten Ausgaben klarstellen.
PS: Leider wurde dieser Leserbrief nicht veröffentlicht; es erfolgte auch keine Richtigstellung
Aber der gleiche Artikel wie in der Print-Ausgabe war auch in RP-Online:
http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/treffen-des-grauens-1.2679293
Dieser Artikel konnte online kommentiert werden. Ich habe also noch am Freitag einen dem Leserbrief wortgleichen Kommentar eingestellt. Zwei Tage später (Sonntag) schaue ich mal nach, und siehe da, die Kommentarfunktion ist zu diesem Artikel abgeschaltet und somit mein Beitrag gelöscht!
Ich denke, so etwas bezeichnet man üblicherweise als Zensur. Da Hitlers „Mein Kampf“ leicht in digitalisierter Form im Netz auffindbar ist, können somit vorgebliche Zitate leicht überprüft werden. Ich habe indessen auch aus Familienerbe eine gedruckte Version im Bücherschrank.
Die RP ist allgemein bekannt für die Nichtveröffentlichung von Leserbriefen, wenn si nicht in ihr Konzept passen.
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Nicht nur das: Die verfälschen auch Nachrichten durch irreführende Titel, durchsetzen
Nachrichten mit meist unsachlichen Kommentaren und hämischen Seitenhieben (s. Wulf, pro Schavan,gegen Steinbrück (hier lief ja eine gekonnte Propagandamaschine, bei wem haben die das eigtl.gelernt ?). Ich habe gekündigt, weil ich das nicht ertrage.
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