Der Mörder malte Hakenkreuze

Bilderrätsel: Wo ist der Mörder? Quelle: FAZ vom 19.1.2015

Bilderrätsel: Wo ist der Mörder? Quelle: FAZ vom 19.1.2015

Die Leiches des jungen Afrikaners

aus Eritrea wurde am frühen Dienstagmorgen des 13. Januar vor seiner Behausung gefunden. Einem mehrstöckiger Plattenbau in Dresden, der als Asylantenunterkunft hergerichtet war. Khaled Idris Bahray, so hieß der Unglückliche, sollte nicht als Lebender, sondern als Toter Geschichte schreiben. Denn Khaled war ermordet worden. Der blutüberströmte Körper wies über zwanzig tiefe Messerstiche auf. Und für Khaled sollten in den nächsten Tagen tausende Menschen auf die Straße gehen. Trauernd, mahnwachend, demonstrierend, randalierend, prügelnd. Khaled war zum Opfersymbol geworden. Opfer einer rassistischen Gesellschaft. Denn am Tag des Mordes zog eine Pegida-Demonstrationszug durch die Stadt. Hier wurde Zusammenhang zusammengereimt.

Autosuggestion

Ein anderes Wort für Selbsttäuschung. Ein bei Psychologen wohlbekanntes Phänomen. Dieser Selbsttäuschung können einzelne Personen, aber auch Gruppen anheimfallen. Das Online-Lexikon schreibt dazu: Autosuggestion ist der Prozess, durch den eine Person ihr Unbewusstes trainiert, an etwas zu glauben. Dies wird erreicht durch Selbsthypnose oder wiederholte Selbst-Affirmationen, und kann als eine selbstinduzierte Beeinflussung der Psyche angesehen werden. Die Wirksamkeit der autosuggestiven Gedankenformeln kann durch mentale Visualisierungen des angestrebten Ziels erhöht werden. Der Erfolg der Autosuggestion wird umso wahrscheinlicher, je konsistenter und länger (bzw. öfter) sie angewendet wird….Bei der Autosuggestion wird derselbe formelhaft umrissene Gedanke über längere Zeit in Form mentaler Übungen wiederholt, bis er zum festen Bestandteil des unbewussten Denkprozesses geworden ist. Selbsttäuschung verdrängt rationale Gedanken. Wunschdenken ersetzt Objektivität. Eigentlich ist es eine Binsenweisheit, daß Migranten häufig selber Opfer von Migrantengewalt sind. Aber es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und so wurde Khaled zum Märtyrer stilisiert, zum Opfer einer vermeintlich rassistischen Gesellschaft. Denn eines war für die demonstrativ Trauernden von vorneherein klar: Das konnten, das mußten Rechtsradikale gewesen sein. Und die unfähige Polizei paktiert heimlich mit den Neonazis. Denn die Polizisten hatten bei der blutüberströmten Leiche zunächst einen Fenstersturz vermutet. Der prominente Grünen-Politiker Volker Beck erstattet sogar Anzeige. Gegen die Polizei! http://www.stern.de/politik/deutschland/toter-asylbewerber-in-dresden-volker-beck-zeigt-polizeibehoerden-an-2166468.html https://mopo24.de/files/presse/images/redaktion/archiv/jahr-2015/monat-01/tag-15/01/150115_Strafanzeige%20Dresden.pdf

Die Empörten

Die Empörten

http://www.bild.de/regional/leipzig/linksextremismus/spur-der-gewalt-39354824.bild.html http://www.mdr.de/sachsen/randale162_zc-f1f179a7_zs-9f2fcd56.html

Hier eine umfangreiche Bilderstrecke:

http://www.lvz.de/Foto/Bilderstrecken/Migranten-und-Dresdner-erinnern-an-ermordeten-Khaled-I#p1

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern.

Am 18. Januar besuchen zwei Redakteure der FAZ in Dresden die Unterkunft der Asylbewerber aus Eritrea und schreiben darüber einen ausführlichen Artikel: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/tod-eines-asylbewerbers-hauptsache-weg-aus-dresden-13377737.html Aus dem Text: Seit seiner Ermordung sind die jungen Flüchtlinge verängstigt und verbringen jede Minute zusammen. Die zuständigen Sozialarbeiter wollten die Mitbewohner in eine neue Wohnung verlegen, am Montag schon sollten sie umziehen. Doch sie entschlossen sich zu bleiben. „Ob wir nun hier wohnen, oder ein paar Straßen weiter“, sagt Hassan Saleh, einer der Mitbewohner und einer der engsten Freunde des Toten, „das macht keinen Unterschied. Dresden ist Dresden. Wir wollen hier alle einfach nur weg, egal wohin, Hauptsache weg aus dieser Stadt.“ Die anderen jungen Männer nicken und stimmen ihm zu…Hassan Saleh kritzelt ein Hakenkreuz auf einen Zettel, da ihm das arabische Wort für dieses Symbol nicht einfällt: „Sowas haben sie uns schon vorher immer wieder auf die Türen geschmiert. Unsere Betreuer haben uns gesagt, dass wir aufpassen sollen.“

FAZ vom 19.1.2015 (Klicken zum Vergrößern)

FAZ vom 19.1.2015 (Klicken zum Vergrößern)

Was Yasemin Ergin und Stefan Locke, die beiden unbefangenen Redakteure der Frankfurter Allgemeinen, zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Es war Hassan Saleh selber, einer „der engsten Freunde des Toten“ , der Khaled umgebracht hat.

Totenmahl mit einem Tatverdächtigen

FAZ vom 23.1.2015 (Klicken zum Vergrößern)

FAZ vom 23.1.2015 (Klicken zum Vergrößern)

So lautet einige Tage später der Artikel in der FAZ vom 24. Januar. Denn inzwischen wurde der „mutmaßliche“ Täter, wie es im politisch korrekten Journalistendeutsch heißt, verhaftet. Wie üblich, wird der Nachname nun abgekürzt: Hassan S. http://www.faz.net/erstochener-asylbewerber-mitbewohner-unter-verdacht-13387524.html Zerknirscht schreiben Yasemin und Stefan: .. Mit den Beweisen konfrontiert, habe der 26 Jahre alte Mann ein Geständnis abgelegt, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft..mit. Motiv für das Verbrechen sei ein „eskalierter Streit um die Haushaltführung und die Küchenbenutzung“ gewesen….Hassan S. sei ihm in den Innenhof gefolgt, wo er seinen Mitbewohner mit mehreren Messerstichen tödlich verletzte. ..Am vergangenen Samstag hatten 3000 Dresdner und Asylbewerber im Gedenken an den Getöteten demonstriert, darunter auch die Mitbewohner und der mutmaßliche Täter. Seitdem hört man aus Redaktionsstuben nichts mehr. Still ruht der See. Heute , am 15. Februar, betreibt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nabelschau: Nichts tut so gut wie das Gefühl, gegen Rechts zu kämpfen. Denn dann steht man garantiert auf der richtigen Seite. Doch hinter der eifrigen Lust, überall die braune Gefahr aufzuspüren, verbergen sich gefährliche Selbsttäuschungen. Aus dem Text: Mitunter nimmt der Wunsch, sich in die Pose des Kämpfers gegen Rechts zu werfen, geradezu pathologische Züge an wie im Fall des im Januar ermordeten Asylbewerbers Khaled Idris Bahray. Der zwanzig Jahre alte Mann aus Eritrea war in Dresden erstochen worden, und weil Dresden die Hauptstadt von Pegida ist, gingen 3000 Menschen ohne jede Kenntnis über Tat und Täter auf die Straße, um „Pegidas erstes Todesopfer“ zu beklagen. Volker Beck von den Grünen erstattete sogar unverzüglich Strafanzeige gegen die Kripo, die er mit den rassistischen Mördern irgendwie im geheimen Bunde wähnte. Auch hielt Beck es für denkbar, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass die Polizisten die Spuren der rassistischen Tat verwischt hätten. Als dann ein Landsmann, des Mannes den Mord gestand, ließen sich die Demonstranten davon kaum aus dem Tritt bringen und behaupteten trotzig: „Rassismus tötet!“ Vielleicht nicht direkt, aber indirekt, denn schließlich führten die schlechten „Unterkünfte für Asylbewerber, die rassistischen Polizeikontrollen und das fehlende Freizeitangebot“ – so die „Alternative Dresden“ in einer Erklärung – zur Traumatisierung der Bewohner und dann, im Einzelfall, logischerweise auch zu Gewalttaten unter Asylbewerbern. So ist die antifaschistische Welt am Ende doch wieder in Ordnung – und der Kampf gegen Rechts, so stellt man selbstzufrieden fest, ist auch hier wieder ein mutiges und notwendiges Zeichen gewesen, ja ein unmissverständliches Signal, dass man den Rechten nicht weichen wird. Der volle Text: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kampf-gegen-rechts-ein-volk-von-antifaschisten-13429214.html Zu Khaled Idris Bahray gibt es inzwischen einen umfangreichen Wikipedia-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_Khaled_Idris_Bahray Lesenswert, wie üblich, die Diskussionsseite: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Todesfall_Khaled_Idris_Bahray https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/tatverdaechtiger-lenkte-verdacht-auf-pegida/

Der Bund der Kriminalbeamten hatte übrigens zwischenzeitlich selber Anzeige gegen den Grünenpolitiker Beck gestellt.

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/72365/2929868/bdk-ermittlungen-gegen-volker-beck-nach-anzeige-gegen-dresdner-polizei Berlin (ots) – „Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat heute schriftlich die Staatsanwaltschaft Berlin um Prüfung gebeten, inwieweit die Anzeige des Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck gegen die Dresdner Ermittler wegen Strafvereitelung im Amt die Straftatbestände der falschen Verdächtigung, der üblen Nachrede und Beleidigung erfüllt“, so der Bundesvorsitzende des BDK, André Schulz, heute in Berlin. Beck spricht in den Medien von „Ermittlungspannen“, die „rückhaltlos aufgeklärt“ werden müssten und nannte die Arbeit der Polizei „dilettantisch“. Ihm fehle „jedes Verständnis für das nachlässige Vorgehen der Ermittlungsbehörden“. In Becks Anzeige heißt es wörtlich: „Gerade bei Tötungsdelikten trifft die Strafverfolgungsbehörden die Pflicht, besonders gewissenhaft zu ermitteln. Dies dürfte den Verantwortlichen bei Polizei und Staatsanwaltschaft auch bekannt sein. Damit besteht der Verdacht, dass sie wissentlich gehandelt haben.“ „Wir wissen nicht, woher Herr Beck sein gefährliches Halbwissen über polizeiliche Ermittlungsarbeit im Allgemeinen und über diesen Fall im Besonderen hat. Die Defizite seines fehlenden juristischen oder polizeilichen Backgrounds wurden schon mehrfach in seinen Äußerungen deutlich, finden nun aber einen Höhepunkt in der selbstverliebten und populistischen Anzeige gegen die Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden“, so BDK-Chef Schulz. Am 13. Januar war ein 20jähriger Asylbewerber aus Eritrea morgens tot im Innenhof einer Plattenbausiedlung in der Nähe seiner Wohnung aufgefunden worden. Für ein Fehlverhalten der Polizei gibt es nach Auskunft der zuständigen Staatsanwaltschaft keinerlei Anhaltspunkte. Ganz im Gegenteil. Der Tatort wurde unmittelbar nach dem Auffinden des Opfers von den zuständigen Spezialisten des zuständigen Fachkommissariates aufgesucht. Die Stichverletzungen konnten aufgrund des Zustandes des Opfers auch vom untersuchenden Notarzt nicht vor Ort festgestellt werden. Diese Verletzungen wurden erst durch die Obduktion bemerkt, die von der Kriminalpolizei angeregt wurde. „Diese haltlosen Mutmaßungen eines Bundestagsabgeordneten aus seinem Elfenbeinturm in Berlin sind unverschämt, unangemessen und eine Beleidigung für jeden Ermittler. Beck agiert als geistiger Brandstifter und hat seiner Partei und der Politik insgesamt einen Bärendienst geleistet. Herr Beck wäre gut beraten, wenn er sich umgehend für seine Kurzschlusshandlung entschuldigen und die weiteren Ermittlungen abwarten würde. Im Gegensatz zu Herrn Beck habe ich vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten der Dresdner Polizei und der Staatsanwaltschaft“, so Schulz abschließend. Auch so, ja, hier des Rätsels Lösung: Der Kopf des Täters ist nun verpixelt. Quelle: FAZ-online 

Hassan Saleh, verpixelt, siehe Artikelanfang

Hassan Saleh, verpixelt, siehe Artikelanfang



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